Die Grafik soll zwei Dinge veranschaulichen, die nach meiner Ansicht bei Immobilien wichtig sind. Erstens sollten das Betriebsergebnis und der Liquiditätsfluss der Immobilie positiv sein. Wenn Mieterträge, Instandhaltungen, Zinsen und damit zusammenhängende Steuern samt denen auf Abschreibungen in Summe positiv sind, wird es zumindest keinen Liquiditätsengpass aufgrund des Betriebs der Immobilie geben. Leerstände oder unvorhergesehener Instandhaltungsbedarf können dennoch dazu führen.
Zweitens und entscheidend ist jedoch, dass das Ergebnis der Investition im Wesentlichen aus der Wertsteigerung in Verbindung mit der Inflationierung des Kredites beeinflusst wird. In den 1980ern und 1990ern war somit auch ein leicht negatives Betriebsergebnis akzeptabel, weil die Wertsteigerung im Zusammenspiel mit hoher Inflation für beachtliche Gewinne gesorgt hat. Wer 100 € als Kredit aufnimmt, aber nur noch 50 € zurückzahlen muss, ist eben bereits deutlich im Vorteil, zumal ein Neubau aufgrund der Preisentwicklung zum späteren Zeitpunkt zusätzlich höhere Kosten verursacht.
Für Immobilien-Investoren gibt es daher neben den mit der Immobilie zusammenhängenden Parametern, wie beispielsweise Lage und Zustand, Kaufpreis und Erträge pro qm, ebenso Marktparameter, wie beispielsweise Zinsen und Inflation, die einen bedeutenden Einfluss auf das Ergebnis haben.
Als Fazit ist meines Erachtens klar, dass die Anlageklasse Immobilien nicht vernachlässigt werden darf. Aber aus meiner Sicht nur mit genügend Eigenkapital und am besten ohne Deflation. Bei einem geeigneten Objekt (und damit eben Glück) kann die Rendite sogar oberhalb der Rendite der Grafik liegen, wobei der höchste Punkt (1965-1989) des Ergebnisses knapp 7,94% jährlicher Rendite entspricht. Der niedrigste Punkt (1907-1932) waren dagegen nur 1,67% Rendite, der Mittelwert betrug allerdings noch erfreuliche 5,53%.