An der Grafik lässt sich schön ablesen, wie sich die Vermögensaufteilung verändert, wenn nicht regelmäßig ausgeglichen wird. Gestartet wird mit einer Vermögensverteilung zwischen 80% und 20% in Aktien, den Rest jeweils in Tagesgeld. Die Aktienanlage habe ich direkt mit der Kursentwicklung des DAX gerechnet, obwohl bei der Darstellung mittels eines Indexfonds zusätzlich Kosten angefallen wären.
Interessant ist jedoch, dass bereits bei einer geringen Aktienquote von ursprünglich 20% diese bis zum Jahr 2000, also in 8 Jahren, auf über 50% steigt. Dann fällt sie mit dem DAX wieder, jedoch nur bis auf gut 31%, bevor sie bis 2016 auf fast 65% steigt. Bei den 40%, 60% und 80% Ausgangswerten für den Aktienanteil beträgt das Hoch im Jahr 2000 knapp 75%, 87% und 95%, der Anteil des Tagesgeldes hat sich also immer mehr als halbiert. Anschließend sinkt es wiederum, ohne die Ausgangswerte auch nur annähernd zu erreichen, bevor es bis 2016 noch deutlich über diese Werte hinausgeht.
Um es klar zu sagen, die Werte hätten in jedem Fall die Rendite der ursprünglichen Vermögensverteilung übertroffen, allerdings eben nur aufgrund der höheren Aktienquote und des damit verbundenen höheren Risikos. Dabei ist es leicht, bei steigenden Kursen zu behaupten, über eine große Risikotoleranz zu verfügen. Wie sieht es jedoch aus, wenn mit einer hohen Aktienquote im Jahr 1999, 2000 oder 2007 eingestiegen wird und das Vermögen sowie die Quote in den darauffolgenden Jahren deutlich sinkt. Eine Erholung wird dann nur ausreichend erfolgen, wenn genau zu den tiefen Kursen die Quote durch zusätzliche Käufe erhöht wird.
Als Fazit ergibt sich für mich, dass die Überlegungen zu der Aufteilung des Vermögens die wichtigsten der Geldanlage sind. Nur wer seine eigene Risikotoleranz in guten und in schlechten Zeiten richtig einschätzt, wird damit langfristig erfolgreich sein. Außerdem gilt, wer in der Hausse nicht umschichtet bekommt in der Baisse danach Probleme und umgekehrt.