Vermutlich stellt sich jeder irgendwann in seinem Leben die Frage, wie die finanzielle Situation im Alter sein wird. Die Antwort im Detail ist nicht einfach zu geben, wie auch nicht anders zu erwarten war. Allerdings können sehr leicht Fehler angegeben werden, anhand derer Du bewerten kannst, wie gut Deine Altersvorsorge voraussichtlich sein wird. Außerdem können daraus Faustregeln abgeleitet werden, deren Einhaltung mindestens zu einem guten Gefühl führen können.
Der erste Fehler, der betrachtet werden soll, ist nichts zu tun. Sollte dies auf Dich zutreffen, dann stellt sich die Frage nach der Ursache. Glaubst Du, dass es nicht notwendig ist? Dann sei hier gleich klargestellt, dem ist nicht so. Bist Du der Ansicht, das aktuelle Umfeld eignet sich nicht zum Sparen? Egal wie schlecht das Umfeld ist, nichts zu tun ist keine Alternative. Und wenn Du nicht weißt, was? Dann informiere Dich, im Internet, durch Zeitschriften oder bei Beratern.
Bei den letzten beiden genannten Punkten kommt schon der zweite Fehler ins Spiel. Du weißt, dass es notwendig ist, aber Du verschiebst es in die Zukunft. Das löst Dein Problem jedoch nicht, sondern macht es nur schwieriger, je länger Du es nicht angehst. Wenn Du etwas unternehmen willst, aber keine Ahnung hast, dann spare auf einem Tagesgeldkonto oder sogar auf dem Girokonto oder dem Sparbuch. Besser eine schlechte Rendite als noch überhaupt nicht gespart. Außerdem hast Du dann wenigstens schon ein wenig Erspartes, wenn Du eine Gelegenheit zum Investieren hast.
Der dritte Fehler, den Du machen kannst, ist ohne Strategie anzufangen und willkürlich Produkte zu kaufen beziehungsweise zu besparen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du in Deiner Sparphase wechseln wirst. Weil die Rendite unzureichend ist, die Gebühren zu hoch oder Du einfach einer anderen Empfehlung folgen möchtest. In jedem Fall einfach nicht die beste Voraussetzung, langfristig Erfolg zu haben.
Es muss nicht alles perfekt sein, Fehler zu vermeiden ist halb gewonnen
Es wäre ebenfalls ein Fehler ein Produkt abzuschließen, beim dem Du nicht genau verstanden hast, wie die Rendite und das dazugehörige Risiko ist. Ist Dir einerseits die Rendite zu gering, wirst Du Dich über lang oder kurz darüber beklagen und wenn Du das Produkt wechselst, fallen erneute Kosten an und die Rendite sinkt noch mehr. Wenn Dir andererseits das Risiko zu hoch ist, dann kann es zu einem Punkt kommen, an dem Du die Nerven verlierst und in einem ungünstigen Moment handelst. Die Folgen werden die gleichen sein, es fallen Kosten an und die Rendite sinkt.
Generell ist es ein Fehler, wenn Du zu Deine Strategie zu häufig wechselst. Wenn Du Dir im Klaren warst, welche Rendite Du bei welchem Risiko eingehen möchtest und welches geeignete Produkt Du dafür gewählt hast, warum solltest Du auch? Dann bleibe lieber bei Deiner Strategie, weil diese eben langfristig den größten Erfolg für Dich verspricht. Sonst hättest Du ursprünglich falsch gewählt. Davon gehe ich jetzt nicht aus, aber wenn doch, dann wäre es natürlich doch ein Grund zu wechseln. Aber nur einmal und sei Dir dann entsprechend sicher. Falsch zu wählen wäre dann der sechste Fehler.
Es können sich natürlich die Rahmenbedingungen ändern, aber das muss schon gravierend sein, wenn es Deine Strategie beeinflusst. Dann allerdings nicht zu handeln, wäre ebenfalls ein Fehler. Sparst Du beispielsweise mit Zinsprodukten an und der Zins ist 0%, dann wäre es schon ratsam, diese Entscheidung zu prüfen. Gibt es nach Bewertung des Risikos kein besseres Produkt und keine bessere Strategie mit der Du Dich anfreunden möchtest, kannst Du bei Deiner Festlegung bleiben. Aber nur nach sorgfältiger Prüfung, ansonsten begehst Du den achten Fehler.
Spötter könnten nun einwenden, dass es auch ein Fehler sein könnte, zu viel zu tun. Aber dies sehe ich anders. Stellst Du irgendwann fest, dass Du wirklich mehr Geld zu Verfügung hast, als Du sinnvoll ausgeben wirst, dann finde einen Weg, es dennoch sinnvoll zu tun. Aber Du wirst einer sehr kleinen Minderheit angehören, wenn dies der Fall ist. Für alle anderen geht es darum, die Einschränkung im Alter so gering wie möglich zu halten, in dem sie einfach obige Fehler vermeiden.
Und ganz konkret sind es einfach nur die folgenden Schritte, die Du befolgen kannst, um die Fehler beim Aufbau der Altersvorsorge zu vermeiden.
- Fang heute an zu sparen, zur Not auf ein Tagesgeldkonto, nicht erst morgen und beides ist wörtlich gemeint
- Überlege Dir eine Strategie, in der Du Deine Anforderungen an Sicherheit und Rendite klar benennst
- Finde einen Weg, Dich zu informieren und setze Dir ein Ziel, bis wann Du eine Entscheidung treffen wirst
- Entscheide Dich nach gründlicher Prüfung für geeignet Produkte
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Was ist das größte Risiko bei der Altersvorsorge?