In der Zeitung war zu lesen, dass sich Ronaldo als Belohnung für seinen EM-Titel ein neues Auto gegönnt hat. Nicht irgendeines natürlich, sondern einen Bugatti Veyron mit über 1.000 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 200 km/h in gut 7 Sekunden. Um das zu testen muss er natürlich von einem Autobahnparkplatz starten und auf sehr freie Fahrt hoffen, sonst wird er es nie erleben können. Der reine Wahnsinn ist vermutlich der Sound der 8-Liter-Maschine, selbst wenn sie nicht gerade die 1.250 Nm Drehmoment erzeugt.
Auf welchen Rennstrecken er die über 400 km/h mal fahren möchte ist mir nicht bekannt, aber es ist vermutlich auch egal. Denn die Beschleunigung wird ein Erlebnis sein und wenn ich eines von Motorsportbegeisterten gelernt habe, dann dass es wirklich nur ein einzige Sache auf der Welt gibt, die wichtiger ist als Hubraum: Mehr Hubraum. Um wer das nicht glaubt, soll sich das gerne einreden, aber wer es erlebt hat, weiß es.
Aber unabhängig davon stellt sich die Frage, ob das nicht doch ein wenig zu viel Geld ist, selbst wenn er es sich leisten kann. Daher möchte ich einen wirtschaftlichen Vergleich anstellen, der verdeutlicht, was solch eine Investition eigentlich bedeutet oder anders herum, was es bedeutet richtig gut zu verdienen. Laut Forbes-Liste lag sein Einkommen letztes Jahr bei schlappen 88 Mio. €, damit hat er 2,27% davon in den Erwerb dieses Sportwagens gesteckt.
Verhältnisse rücken Gegebenheiten an ihren richtigen Platz
Nehmen wir zum Vergleich ein schon gutes Einkommen von 88.000 €, welches in Deutschland nur deutlich weniger als 10% der Einkommensteuerpflichtigen erzielen können. Würden dies ein Auto im gleichen Verhältnis zu ihrem Einkommen kaufen, so dürfte es nur 2.000 € in der Anschaffung kosten. Wirft man nun einen Blick auf die Straßen und sieht die dort fahrenden Autos, so werden die wenigsten davon in den ersten Jahren einen Wertverlust von nur 2.000 € haben. Denn bei einem Wertverlust von 25% oder mehr im ersten Jahr wäre schon ein Kaufpreis von 8.000 € ausreichend, um dies auszulösen.
Dies ist das wahre Problem, mit dem es sich lohnt zu beschäftigen. Die Grundbedürfnisse für Strom, Gas, Wasser, Kabelfernsehen oder Essen oder alle Kosten, welche pro Person für alle vergleichbar sind, beanspruchen bei geringen Einkommen einen Großteil, während dies bei hohen Einkommen nicht mehr der Fall ist. Aus diesem Grund ist es mit steigendem Einkommen leichter, die Sparquote zu erhöhen und somit herrschende Situation zu verfestigen, wenn nicht zu verschärfen.
Das Fazit lässt sich schnell ziehen: Überlege Dir, ob Du mit dem Anteil an notwendigen Ausgaben von Deinem Einkommen zufrieden bist und wie es sich mit jeder einzelnen Position verhält. Wenn Du an dieser Situation etwas ändern willst, musst Du mehr sparen. In diesem Fall gilt es entweder das Einkommen zu steigern oder weniger auszugeben, anders wird es nicht gehen. Und es wird ein langer Weg sein, bis Dein Ersparnis dafür sorgt, dass die daraus resultierende Steigerung des Einkommens spürbar wird. Dennoch ist es den Weg mit Zukunft und daher die Anstrengung wert.
Interessantes findest Du auch hier:
Jeder hat seine eigene Inflation oder warum es sich lohnt, die Inflationsrate zu hinterfragen
Die Opportunitätskosten werden unterschätzt!
Warum die Sicht der Masse den wirtschaftlichen Weg erschwert