Ende 1996 sprach der Chef der US-Notenbank Alan Greenspan von einem „irrationalen Überschwang“ an den Märkten. Aus seiner Sicht waren die Kurse bereits viel zu hoch, obwohl sie noch gut 3 Jahre weiter gestiegen sind. Der Dax Stand im Dezember 1996 übrigens bei rund 2.600 Punkten. Wer deswegen verkauft hat, hat somit leider die weitere Verdreifachung der Kurse auf über 8.000 Punkte verpasst. Die Kurssteigerungen in den Jahren zuvor waren ab 1993 jährlich 47%, -7%, +8% und 1996 nochmals +26%. Damit ergeben sich als gute Basisjahre entweder 1994 oder 1992, weil der Anstieg von 46% im Jahre 1993 schon ein Wort ist.
Damit ergibt sich die Frage, welches Jahr eine gute Basis für die Betrachtung der weiteren Entwicklung ist. In der Grafik sind daher die verschiedenen Jahre als Startwerte zu sehen. Zusammen mit Deiner persönlichen Einschätzung für die zu erwartende Rendite am Aktienmarkt lässt sich der Kurs für 2017 daraus ablesen.
Wer 1994 als Basis wählt, erhält für eine Rendite von 8% einen DAX-Stand im Jahre 2017 von etwas unter 13.000 Punkten, die im Oktober bereits knapp übertroffen wurden. Wer 1993 wählt muss schon 9% Rendite annehmen, während eine Wahl von 1998 als Basis mit 5% auskommt. Entscheide selbst, welche Rendite Du langfristig am Aktienmarkt erwartest und leite ab, welches oder welche Basisjahr in Frage kämen.
Anders herum, wenn 1994 die Basis ist und realistisch 6% Rendite zu erwarten sind, dann ergäbe dies ein Stand von rund 8.000 Punkten. Damit wäre der DAX aktuell zu hoch und hätte ein Potenzial für einen deutlichen Rückgang, zum jetzigen Zeitpunkt. Andererseits muss er auch nicht fallen, wenn er sich stattdessen seitwärts bewegt, denn gut 8 Jahre später wäre er dann mit einer Rendite bei 6% wieder bei 13.000 Punkten.
Entscheide selbst, ob jetzt ein geeigneter Zeitpunkt für eine hohe Aktienquote ist. Und ich weiß, dass das Timing wäre. Aber wie bei so vielem, dass durch die Wissenschaft widerlegt wurde; es lohnt sich, deren Annahmen zu hinterfragen!
(Zuletzt möchte ich nur noch darauf hinweisen, dass die Berechnung der Renditen anhand des Index-Standes erfolgt ist, also ohne Kosten und damit die realisierte Rendite tiefer läge.)
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