Ausgerechnet das letzte Quartal war nun ganz und gar nicht erfreulich. Der Schlusskurs liegt fast 1.000 Punkte oder -6,35% tiefer bei 12.097 Punkten. Schon die Kaufkurse von 13.368, 12.260 und 12.356 Punkten zeigen den Abwärtstrend, der den Wert der ganzen Position um fast 3.000 € gesenkt hat. Dies trotz der Einzahlungen von 300 €, so dass nur 48.481,62 € zu Buche stehen, immerhin mit 102,01% noch etwas mehr als das doppelte der gesamten Einzahlungen in Höhe von 24.000 €.
Bei der Rendite ging es ebenfalls deutlich abwärts, fast einen dreiviertel %-Punkt von 7,24% auf 6,51%. Darüber kann es nun geteilte Meinungen geben, ob gut 6,5% nach Kosten über 20 Jahre eine gute, mittelmäßige oder schlechte Performance bedeuten, statistisch gesehen ist es für den DAX auf jeden Fall unterdurchschnittlich, weil der Durchschnittswert bei 53.974 € lag. Gegenüber dem schlechtesten Fall, der bei einem Endwert von 23.892 € sogar leicht im Minus lag zwar mehr als doppelt so gut, gegenüber dem besten Fall mit einem Wert von 143.974 aber fast 100.000 € darunter.
Immerhin, der Index hat sich in diesem Zeitraum von 5.084,12 Punkten auf 12.096,73 Punkte verbessert, was eine Steigerung um 137,93% bedeutet. Die jährliche Rendite ergibt 4,43% und liegt damit um über 2 %-Punkte unter dem Sparplan. Es wird deutlich, dass sich die beiden großen Kursrückgänge nach der Jahrtausendwende und nach der Finanzkrise 2007/08 für die Rendite positiv bemerkbar gemacht haben. Für einen Sparer mit einem langen Horizont ist deswegen ein Kursrückgang etwas ganz Hervorragendes, weil es neben einer guten Kaufgelegenheit einfach ein Renditeturbo für das Vermögen darstellt.
Übrigens ganz im Gegenteil zu einer Kurshausse, wie wir sie gerade erleben. Denn hier kommt einfach wieder deutlich zum Vorschein, dass fast alles eben auch eine Kehrseite hat. Die Aktienmärkte spiegeln eine Vermögensbewertung bei einem Zinsniveau von ungefähr 0% wieder und wenn dieses wieder zurück auf ein höheres Niveau steigt, dann wird dies die Bewertung deutlich beeinflussen. Ob dies durch einen Crash oder eine Seitwärtsbewegung erfolgt ist nicht vorherzusagen, allerdings muss jeder für sich selbst zunächst entscheiden, welche Kursbewegung er bevorzugt.
Wer noch längere Zeit mehr kauft als verkauft sollte auf den Crash hoffen, weil dann die Kurse eben tiefer liegen und die Kaufpreise günstiger sind. Wer mehr verkauft als kauft sollte die Seitwärtsbewegung vorziehen, weil nach einem Crash ein Verkauf besonders schmerzhaft ist. Für mich sind die Kurse für einen Verkauf immer noch akzeptabel, zumal der gewichtete Kaufkurs bei 5.988 Punkten liegt. Andererseits brauche ich das Geld für keinen bestimmten Zweck, so dass ein Verkauf das Problem der Wiederanlage zur Folge hat.
- Wann ist ein guter Verkaufszeitpunkt?
- Wann muss verkauft werden?
- Welche Auswirkungen Kursverläufe auf die Rendite von Sparpläne haben
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