Die Grafik ist nicht einfach zu lesen, aber sehr aufschlussreich. Die Jahreszahlen auf der senkrechten Achse geben den Kaufzeitpunkt an, die auf der horizontalen Achse den Verkaufszeitpunkt. Wer also um das Jahr 1981 gekauft und um das Jahr 2000 verkauft hat konnte eine jährliche Rendite von 8,4% mit dem S&P 500 erzielen. Dies ist für die rund 20 Jahre dauernden Zeiträume unübertroffen.
Die angegebene Rendite wiederum ist die durchschnittliche Rendite für alle Zeiträume, deren Kauf oder Verkauf bis zu 2 Jahre früher oder später erfolgt sind. In obigem Beispiel war der Kauf also zwischen 1979 und 1983, der Verkauf zwischen 1998 und 2002. Dabei ist der Kauf wiederum immer am 2.1. und der Verkauf zum 30.12. des Jahres gerechnet. Es geht also nicht darum, ob es tatsächlich jemanden gab, der exakt diese Rendite in diesem Zeitraum erzielt hat. Vielmehr darum, was ungefähr bei einem Investment zu erwarten gewesen wäre.
Die Diagonalen sind damit immer Zeiträume gleicher Dauer, die oberste Line 5 Jahre. Von 1.1.2011 bis 31.12.2015 sind 12,4% grandios, daneben von 2006 bis 2010 kapitalvernichtend mit -7,2%. Insgesamt war ein Kauf bis 1971 eher ungünstig und erst danach konnte eine wirkliche Rendite erzielt werden, mal abgesehen von dem Zeitraum rund um 2001 bis 2010. Damit wird klar, warum (hohe) Inflation eben doch der Feind ist und Sachwerte davor schützen.
Für diejenigen, die sich jetzt wundern, weshalb die Grafik der Aktienrenditen so ernüchternd aussieht, sei darauf hingewiesen, dass sich die Kurse eben nicht dauerhaft besser entwickeln können, als die Wirtschaft. Es gab in den letzten 10 Jahren keine Verdopplung des Bruttosozialproduktes, dennoch haben sich die Kurse sogar mehr als verdoppelt. Entweder waren diese vorher zu tief oder sie sind jetzt zu hoch, oder beides. Als Fazit ist leicht zu sehen, je größer die Überbewertung aktuell ist, je ähnlicher wird das zukünftige Bild dem ab dem Jahr 1961 ähneln.