Jeder wünscht sich eine Vermögensentwicklung, die am besten stetig wachsend dennoch schnell zu einem großen Vermögen führt. Allerdings steckt genau in dieser Formulierung ein Widerspruch, der sich nicht auflösen lässt. Denn Geschwindigkeit geht einher mit Risiko oder Volatilität, spricht Schwankung. Es wird also umso mehr schwanken, je schneller Du unterwegs sein möchtest.
Der Anleger im Beispiel der Grafik wird sich sicherlich nicht über seine Vermögensentwicklung beklagen, liegt diese doch im 2-stelligen Prozentbereich. Dennoch wird sichtbar, welche Risiken eingegangen worden sind, wenn beispielsweise der Vermögensrückgang in der Finanzkrise betrachtet wird. Andererseits werden jedoch ebenfalls die Chancen deutlich, wenn die Entwicklung ab 2014 in den Fokus rückt.
Aus der Grafik lässt sich ebenfalls ablesen, dass der Anleger die die Vermögensaufteilung zu verschiedenen Zeitpunkten ausgeglichen haben muss. Die sichtbaren Einzahlungen nach der 1%-Kurve gleichen die Rückgänge in den Krisen 2000-2003 und 2007-2009 nicht aus und dennoch kommt die Erholung relativ schnell und zeitnah danach. Das Timing scheint in diesem Fall daher positiv zu sein und unterstützt die Vermögensentwicklung.
Insofern ist das Fazit klar. Wer stetige Entwicklungen möchte, wird eher im Bereich von 1% suchen müssen. Im Ergebnis wird es auf 20 Jahre aber nicht viel mehr sein, als gespart wurde. Wer 6% möchte, bekommt beispielsweise durch Aktien gut 20%-Punkte mehr, allerdings eher über einen holprigen Weg wie in der Vermögensentwicklung dargestellt. Die 3% für langlaufende Anleihen sehen zwar festverzinslich aus, zwischenzeitlich werden die Kurse jedoch mit dem Marktniveau schwanken und eine dadurch ebenfalls volatilere Entwicklung zum Ergebnis haben. Es ist jedoch zu bedenken, dass die Linien eine Netto-Rendite darstellen, die Erreichbarkeit der 6%-Linie ohne aktives Management kaum zu realisieren ist.