Die Rendite des Vermögens kann wesentlich dazu beitragen, den Zeitpunkt der finanziellen Freiheit früher zu erreichen. Dies ist intuitiv ersichtlich, weil bei einem Vermögen von 500.000 € dieses bei einem Verbrauch von 25.000 € nach 20 Jahren aufgezehrt wäre, wenn die Rendite 0% beträgt. Beträgt die Rendite dagegen 5% und die Wertsteigerung daher ebenfalls 25.000 €, so würde praktisch nicht angegriffen, wenn steuerliche Betrachtungen einmal außen vor gelassen werden.
Insofern ist es relativ einfach möglich, die Rendite des Vermögens für ein Jahr zu bestimmen, in dem der aktuelle Wert mit dem des Vorjahres ins Verhältnis gesetzt wird. Das Problem fängt nun damit an, dass Sparraten oder der Verzehr von Vermögen zu verschiedenen Zeiten einen deutlich unterschiedlichen Effekt auf die Rendite ausüben. Einerseits dürfen sie daher nicht vernachlässigt werden, andererseits ist es doch mit einigem Aufwand verbunden, diese überhaupt zu bestimmen.
Bei einem Vermögen von 10.000 € beispielsweise führt bereits eine Sparrate von 200 € im Monat zu einer Steigerung des Vermögens um 2.400 € oder einer Renditesteigerung um 24%-Punkte. Bei einem Vermögen in Höhe von 100.000 € dagegen wäre die absolute Steigerung zunächst gleich, die Renditesteigerung hingegen nur noch 2,4%-Punkte. In beiden Fällen jedoch auf jeden Fall zu hoch, um sie mit der reinen Rendite des Vermögens zu vermischen.
Positiv ist nun, dass die Rendite selbst einen ähnlichen Effekt hat. Beträgt diese 20%, dann steigt das Vermögen im ersten Fall um 2.000 € oder fast so viel wie durch die Sparraten. Im letzten Fall hingegen würde das Vermögen um 20.000 € steigen und damit fast 10-Mal so stark, so dass die Sparrate schon deutlich weniger ins Gewicht fällt. Aus dem Gesichtspunkt der finanziellen Freiheit mit noch größeren Beträgen ist somit gut ersichtlich, weshalb die Vermögensrendite so wichtig ist und Du Dir Deine unbedingt berechnen solltest.
Sofern Du Anteiles Deines Vermögens in Anlageklassen investiert hast, welche im Wert Schwankungen unterliegen, erschwert dies die Aussagekraft der Rendite erheblich, so dass eigentlich 3 oder besser 5-Jahreszeiträume betrachtet werden sollten. Dies mindert die Wirkung von Ausschlägen und glättet damit die Rendite. Die Aussagekraft, wie gut oder schlecht Du investiert bist, wird dadurch gesteigert und Du kannst besser reagieren, allerdings mit dem Nachteil der zeitlichen Verzögerung.
Bleibt als letzter Punkt noch die Betrachtung der Vermögenswerte an sich, die nicht immer leicht zu berechnen sind. Bei Guthaben auf Konten ist dies gegeben und für alle börsennotierten Papiere gibt es auch jeweils einen aktuellen Kurs. Aber schon bei Immobilien wird der Wert letztlich erst feststehen, wenn ein Käufer diesen bezahlt hat. Bei nicht börsennotierten Unternehmen wird es noch schwieriger. Außerdem ist nicht betrachtet, ob Du nur den Wert bestimmen möchtest oder diesen tatsächlich realisieren willst oder musst. Besonders im letzten Fall wird der Wert je nach Anzahl der potenziellen Interessenten mehr oder weniger sinken oder sogar steigen.
Ich empfehle daher die Aufstellung einer Vermögensbilanz. In diese sollten auch Wertgegenstände aufgenommen werden, je nach Wunsch der Genauigkeit eben erst ab einem gewissen Wert. Dieser wird bestimmt von Gesamtvermögen abhängen, denn beträgt dieses 1 Mio. €, so ist es vermutlich unerheblich, Werte unterhalb von 1.000 € zu betrachten. Bei einem Vermögenswert in Höhe von 10.000 € ist es jedoch schon ausschlaggebend, ob ein neues Handy für knapp 1.000 € angeschafft wurde, zumal dafür eben knapp 10% des Vermögens eingesetzt wurde.
Wie sich das Vermögen in der Zukunft entwickelt hängt trotz alle Schwierigkeiten der exakten Bestimmung jedoch im Wesentlichen von der erzielten Rendite ab. Daher sollte es nicht nur Dein Bestreben sein diesen Wert zu kennen, sondern darüber hinaus alles zu unternehmen, diesen im Laufe Deines Lebens zu steigern oder zumindest steigern zu wollen. Davon wird abhängen, wie schnell zu den Zeitpunkt Deiner finanziellen Freiheit erreichst oder erreichen kannst, sofern Du dies überhaupt anstrebst. Wenn nicht freue ich mich für Dich, eine solche Aufgabe mit Bezahlung gefunden zu haben.