Über dieses Buch wurde viel gesagt, beispielsweise, ob es für weniger oder mehr Gleichheit bei Einkommen und Vermögen steht. Jeder hat es benutzt, aber nur die wenigsten haben es wirklich gelesen. Zugegeben, es ist auch lang. Aber es lohnt sich!
Es sollte bei der Lektüre aber nicht darum gehen, ob die Reichen immer reicher werden, oder wie viel Prozent der Bevölkerung wie viel Vermögen besitzen oder Einkommen erzielen. Vielmehr muss das Ziel des Lesens sein, zu lernen wie Vermögen am besten aufgebaut werden. Denn es bringt doch niemandem etwas, nur darüber zu lamentieren, dass es so ist. Ziel muss es doch sein, selbst davon zu profitieren!
Dafür gibt es den Vergleich zwischen der Wachstumsrate der Wirtschaft, u.a. Löhne und Waren, sowie der Kapitalrendite. Ist das Wachstum höher als die Kapitalrendite, nimmt die Ungleichheit ab, andernfalls steigt sie. Das ist intuitiv nachvollziehbar, schließlich können doch Vermögen nur aus Löhnen entstehen, wenn sie vorher nicht vorhanden sind. Darüber lohnt es sich lange nachzudenken. Denn wenn bei den Löhnen durch die Politik Zurückhaltung gepredigt wird und die Zinsen bei 0% die Wirtschaft stimulieren, dann wirken die Maßnahmen der Politik genau in eine Richtung.
Denn beim aktuellen Wachstum ist die Kapitalrendite viel höher als die Lohnentwicklung, wie sich auch an den Börsenkursen ablesen lässt, und deshalb steigt die Ungleichheit so rapide an. Der einzige Ausweg für diejenigen, welchen über noch kein ausreichendes Vermögen verfügen, ist die Ansammlung von Kapital. Das geht zwar zunächst nur über Sparen, bevor das Vermehren bereits über diesen Mechanismus erfolgen kann. Dafür hält das Vermögen dann nicht nur länger als die Arbeitskraft, sondern sogar weit über das eigene Leben! Ungleichheit ist eben nur doof, wenn Du auf der falschen Seite stehst…