Der Zinseszins wird schnell angeführt, weil er eine große Wirkung haben kann. Ich möchte mit dieser Grafik deutlich machen, dass dafür jedoch die Zinshöhe entscheidend ist. Die Linien einer Verzinsung in Höhen von 1% mit und ohne Zinseszins sind selbst nach 50 Jahren kaum zu unterschieden. Mit Zinseszins ergibt sich ein knapp 10% höherer Wert, aber immer noch keine Verdoppelung.
Das heißt nicht, dass der Zinseszins deswegen zu vernachlässigen sei. Es gibt durchaus Rechnungen, wie viel ein €- oder US$-Cent angelegt zu Beginn unserer Zeitrechnung von gut 2.000 Jahren heute wert wäre. Allerdings übersteigt dieser Zeitraum unsere aktuelle Lebenserwartung so dramatisch, dass es keine Relevanz mehr für einen Menschen hat. Für uns sind daher 50 Jahre zumindest eine Orientierung, damit Du auch noch selbst davon profitieren kannst.
Bei 6% dagegen weitet sich dagegen der Zwischenraum. Nach 14 Jahren ist er bereits sichtbar und dann geht die Schere auf. Nach 50 Jahren ist der Unterschied 360%, nicht 10%. Das Vermögen hätte dann die fast 19-fache Höhe, wie an der Skala abzulesen ist. Das 10-fache Vermögen wäre immerhin nach knapp 40 Jahren schon erreicht gewesen. Hier übrigens auch wieder ein Effekt des Zinseszinses: Um die 19-fache Höhe zu erreichen werden 40 Jahre für die ersten 10 benötigt und nur 10 Jahre für die restlichen 9!
Deshalb kannst Du Dich beruhigt hinsetzen und die Zeit für Dich arbeiten lassen, wenn Deine Rendite hoch genug ist. Als Motivation, schon bei 7% wäre es statt Faktor 19 sogar 30 und bei 9% unglaubliche 75. Bei 3% zum Vergleich nur enttäuschende 4,4. Zu diesem Fazit kommt daher hinzu, dass die reale Rendite, also die nominale abzüglich der Inflation, ausschlaggebend ist, wenn es um Deinen Mehrwert geht. Durchschnittliche Renditen von 7% am Aktienmarkt vor Steuern und Inflation sind dann nicht mehr wirklich ausreichend für Reichtümer.