Ein Fonds ist prinzipiell eine intelligente Art der Vermögensverwaltung. Ich übertrage mein Vermögen oder Teile davon durch den Anteilskauf an einen Fondsmanager, der für eine gute Wertentwicklung sorgt. Dabei kann ich mir den Fondsmanager heraussuchen, den ich für am geeignetsten halte und der dies bestenfalls schon in der Vergangenheit bewiesen hat. Außerdem kann ich auf Spezialisierungen zurückgreifen und die Thesaurierung bevorzugt diese Anlage gegenüber der direkten Investition in Aktien zusätzlich, weil eben nur beim Verkauf der Anteile Ertragssteuern anfallen.
Stellt sich nur die Frage, wie erfolgreiche Fonds überhaupt entstanden sind, denn in andere Fonds möchte ich auf keinen Fall investieren. Ohne jetzt auf Zulassungsbeschränkungen einzugehen kann jeder einen Fonds gründen, der eine eigene Vorstellung von einer Investitionsstrategie hat. Dann muss er Geld einsammeln, um damit seine Strategie umzusetzen und bei Erfolg immer mehr frisches Geld zu erhalten, als von anderen Investoren abgezogen wird. Außerdem profitiert der Fondsmanager von der Wertentwicklung insgesamt, falls diese positiv ist.
Allerdings gibt es natürliche Grenzen für einen Fonds. Einerseits ist dies das Mindestvolumen, über das er verfügen muss, um Genehmigungen zu erhalten, Kurse stellen zu lassen und das Management zu vergüten. Andererseits gibt es jedoch für jede Anlagestrategie ebenfalls nach oben Grenzen, weil nicht beliebig viel Geld investiert werden kann, ohne die Kurse selbst zum Nachteil zu verändern. Im Moment zeigen die Notenbanken sehr eindrucksvoll, wie mit sehr viel Geld sogar die Preise am Anleihemarkt beeinflusst werden können.
Eine Anlagegesellschaft, die einen neuen Fonds auflegt, wird also zunächst Mittel bereitstellen und anschließend den Fonds mit einem Manager starten. Am Anfang werden noch wenige Leute bereit sein, ebenfalls in den Fonds zu investieren, weil keine Historie vorliegt. Ein Fondsrating gibt es außerdem erst nach 3 oder sogar 5 Jahren, weshalb auch werblich keine Unterstützung von dieser Seite zu erwarten ist. Als einziges Argument bleibt eine gute Verkaufsstory der Strategie, wobei dies nur durch imaginäre Renditen aus Vergangenheitsdaten unterstützt werden könnte. Investoren müssen dann selbst zu einem Urteil kommen, ob dies für die Zukunft ebenfalls erfolgreich sein wird.
Im Ergebnis wird die Anlagegesellschaft also einfach Fonds mit minimalem Mitteleinsatz auflegen und warten, wie sie sich über 5 Jahre entwickeln. Diejenigen darunter, welche eine gute Bilanz erzielt haben, können anschließend vermarktet und als bestätigte Erfolge verkauft werden. Im Prinzip vergleichbar mit den SPAM-Mails, die Kursbewegungen vorhersagen. Einige werden Treffer sein und wenn nur genügend aufgelegt werden, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas dabei. Du solltest daher neben den Kosten vor jedem Fondskauf auf das Datum der Eröffnung und das Volumen schauen, bei 3 oder 5 Jahren und gut 50 Mio. € ist es garantiert ein junger Fonds.
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