Die Anlage in Aktien birgt das Risiko, dass eine Aktie oder ein Fonds zu einem späteren Zeitpunkt weniger wert ist als zum Kaufzeitpunkt. Ebenso kann natürlich der Kurs einer Anleihe steigen oder fallen, aber der Kurs wird sich bis zum Ende der Laufzeit immer mehr dem Nominalbetrag annähern und ihn letztlich erreichen. Der Fall, dass der Emittent zahlungsunfähig ist, soll an dieser Stelle nicht weiter betrachtet werden.
Die Annahme betreffend des Kurses einer Aktie oder eines Fonds ist, dass dieser langfristig steigt. Dies bedeutet, dass beispielsweise ein Index wie der DAX in 50 Jahren um 1.742% gestiegen ist, oder anstatt 100 Punkten dann 1.842 Punkte aufweist, wenn er im Durchschnitt um 6% pro Jahr gestiegen ist. Das heißt jedoch gerade nicht, dass er nach einem Jahr 106 Punkte, nach dem 2. Jahr 112,36 Punkte und so weiter wert gewesen ist. Vielmehr könnten es ebenso gut 95 Punkte nach dem ersten Jahr und 115 Punkte nach dem 2. Jahr gewesen sein.
Interessant ist für jeden Käufer jedoch, zu welchen Zeitpunkten die Aktie, der Fonds oder in diesem Fall der Index einen neuen Höchststand erreicht. Dieser Zeitpunkt freut jeden Anleger. Weil jedoch nicht jeder Kurs ein neuer Höchststand sein kann, gibt es daraus folgend auch Kurse, die unterhalb des Höchststands liegen. Der Rückgang von einem Höchststand zum tieferen Kurs ist damit der unglücklichste Fall für einen Investor. Er hat dann zum schlechtesten Zeitpunkt, dem höchsten Kurs, gekauft und sein Investment hat anschließend an Wert verloren.
Wichtig für einen Investor ist daher, wie hoch dieser Rückgang maximal war. Damit kann er sich ein Bild davon verschaffen, welche Steigerung der Kurs der Aktie anschließend haben musste, um erneut einen Höchststand zu erreichen. Die notwendige Kurssteigerung muss umso größer als der Rückgang sein, je größer der Rückgang war. Ein Kursverlust von beispielsweise 10% kann durch eine anschließende Steigerung um gut 11,1% ausgeglichen werden, für einen Kursverlust von 25% muss die anschließende Steigerung jedoch schon gut 33,3% betragen und bei 50% Rückgang sogar 100%.
Außerdem sollte den Investor interessieren, wie lange die Aktie dafür gebraucht hat, alte Höchststände überhaupt wieder zu erreichen (Recovery time). Beziehungsweise, ob sie dies überhaupt geschafft hat, wenn der aktuelle Rückgang der bis dato größte war. Der Zeitraum bedeutet für den Investor, der wiederum zum schlechtesten Zeitpunkt eingestiegen ist, wie lange er warten musste, bevor er sein Investment wieder den ursprünglichen Wert hatte. Eine gute Rendite wäre dagegen noch einmal etwas ganz anderes.
Interessante Beiträge in diesem Zusammenhang sind folgende:
Notwendige Steigung nach Rückgang
Der Ausstieg nach dem Platzen einer Blase
Zusammenhang zwischen Rendite und Wertsteigerung
Aber auch: