Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Markt zu schlagen, also eine bessere Rendite zu erzielen als der Durchschnitt. Vielleicht gelingt es immer genau die Aktien auszuwählen, welche sich besser als der Markt entwickeln, oder zumindest so viele überdurchschnittliche gute Aktien, dass diese die unterdurchschnittlichen mehr als ausgleichen. Dies ist jedoch schwer, denn wie sollte die Auswahl erfolgen. Eine andere Möglichkeit wäre es, den Markt zu hebeln oder zu timen.
Die Strategie zur Auswahl könnte das Value-Investing sein, also die Suche nach unterbewerteten Aktien. Wenn die Märkte steigen werden sich einzelne Positionen über ihren fairen Wert hinausbewegen, weshalb ein Verkauf ratsam ist. Die freiwerdenden Mittel können irgendwann nicht mehr investiert werden, weil sich keine geeigneten Werte mehr finden lassen. Durch den höheren Anteil an Bargeld bleibt die Rendite hinter dem Markt zurück. Korrigiert der Markt dann jedoch, kehrt sich dies um. Gleichzeitig gibt es wieder unterbewertete Werte und mit ihnen die Chance eine Überrendite zu erzielen. Dieses Ausgleichen führt zum gewünschten hoch Ergebnis hoch zu verkaufen und tief zu kaufen.
Interessant ist, dass offensichtlich Grenzen vorliegen, wenn es um die Suche nach über- oder unterbewerteten Aktien geht. Ist der gesamte Markt überbewertet, müssten alle Werte verkauft werden, bei kompletter Unterbewertung umgekehrt. Dies wandelt die Value-Strategie jedoch in eine reine Timing-Strategie um, weil die Quote der investierten Mittel eben nicht konstant ist. Dies führt jedoch nur für diejenigen zu Problemen, die nicht daran glauben, dass Timing möglich ist.
In der Grafik ist die Kursentwicklung des First Eagle Fonds dargestellt, dem es länger als 25 Jahre gelungen ist, den Markt zu schlagen. Besonders beeindruckend ist der Zeitraum ab dem Jahr 2000. Die Profis mögen zusätzlich einen Blick auf das Fondsvolumen werfen, welches in der Zeit bis zum Jahr 2000 um rund 75% gefallen ist (hier nicht abgebildet).