Die Vermögensbilanz wird viel zu wenig gemacht, obwohl jeder vermutlich eine ungefähre Vorstellung von seinem Nettovermögen hat. Wenn überhaupt so wird über den unteren Teil der Grafik diskutiert, welche das Nettovermögen als Ergebnis von Vermögen abzüglich Krediten darstellt. In diesem Beispiel ist ein Vermögen oberhalb des Median-Vermögens gewählt und gleichzeitig sind keine Kredite vorhanden, die Situation ist daher vermutlich besser als bei 50% der Bevölkerung.
Interessanter ist jedoch die wirklichkeitsnähere Darstellung inklusive der Arbeitskraft und Renten sowie der Konsumausgaben im oberen Teil. Denn die Arbeitskraft ist gerade bei jungen Menschen häufig der größte Block, während das Vermögen selbst bei älteren Menschen oft genug noch zu gering ausfällt.
Besonderen Stellenwert kommt der Veränderung der Vermögensbilanz über die Zeit zu. Während wenig Veränderung im unteren Teil keinen Handlungsbedarf erzeugt, wird im oberen Teil die Dramatik aufgrund des abnehmenden Postens der Arbeitskraft schneller deutlich. Besonders zusammen mit dem Konsum, welcher auch eine steigende Lebenserwartung wiederspiegelt, kann das Vermögen schneller negativ sein, als allgemein angenommen wird. Wird beispielsweise das komplette Einkommen ohne zu sparen ausgegeben, dann erhöht sich der Balken Konsum und das Minus wird höher, weil die Lebenserwartung eben länger als die Arbeitszeit ist.
Meine Empfehlung ist daher, dringend eine Vermögensbilanz zu erstellen. Die untere Version ist schon mal besser als keine, die obere allerdings eine, die Dich auch wirklich weiterbringt! Wenn Du Dir wirklich einen Gefallen erweisen möchtest, dann mache verschiedene Versionen der Vermögensbilanz, selbst in den Varianten vor und nach Steuern. Alleine die verschiedenen Darstellungen werden Dir so viel Klarheit über Deine finanzielle Zukunft verschaffen, dass sie den Aufwand wert sind.