Sparen ist kein Selbstzweck. Es ist nur empfehlenswert, wenn Du in der Zukunft mehr Nutzen hast als heute, die Inflation berücksichtigt. Wer also heute 100 € spart und diese auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto liegen lässt handelt nicht wirtschaftlich sinnvoll, weil er in Zukunft in Zukunft weniger Gegenwert für seine 100 € erhält. Als Grundlage soll hier eine Nettorendite bei der Anlage von 6% angesetzt werden. Zusätzlich gilt es, die verfügbare Liquidität nicht kurzfristig, sondern über das gesamte Leben zu optimieren.
In der Grafik sind daher verschiedene Alternativen abgebildet, welche die verfügbare Liquidität für einen Durchschnittsverdiener über sein Leben darstellen. Er verdient beispielsweise 30.000 € netto bis zur Rente mit 67 und muss dann Abstriche machen, weil sein Einkommen auf rund 45% sinkt, dargestellt durch die hellste Linie.
Wer dagegen zu Beginn 15 Jahre auf 15% verzichtet, der könnte von 53 bis 66 jedes Jahr 6.000 € entnehmen und anschließend bis zum 85. Lebensjahr sogar 12.000 €, um die Rente aufzubessern. Diese Variante wird durch die mittelgraue Linie repräsentiert und macht deutlich, dass durch deutlich mehr entnommen wird, als vorher eingezahlt. Oder er verzichtet auf die Verbesserung vor der Rente und füllt die Rentenlücke komplett bis 85 auf, anschließend auf 23.000 €, so dass ihm immer noch gut 75% zur Verfügung stehen, dies entspricht der dunkelsten Linie.
Jeder kann selbst entscheiden, wann und wie viel er spart. Gar nicht zu sparen ist jedoch mit Sicherheit keine Lösung, weil die Rentenlücke gravierende Einschnitte zur Folge hätte. Je früher die Einschnitte erfolgen, hier eben bereits in den ersten 15 Jahren, umso besser kann der Zinseszins wirken, sofern die Rendite über der Inflation liegt. Für mich ist die letzte Alternative am attraktivsten. Allerdings würde ich mehr als die angenommenen 6% Rendite anstreben, um die Kurve insgesamt noch höher anzuheben. Ziel könnte es doch sein, die Rente mit 40 beginnen lassen zu können und keine Einbußen bis 100 zu haben.