Eine Gehaltserhöhung ist umso gefährlicher, je später sie erfolgt. Was jedem intuitiv einleuchtet erhält durch eine Betrachtung mittels der Vermögensbilanz noch eine drastischere Aussage. Die Erklärung für diese Aussage ist, dass die Zeit bis zur Rente (hoffentlich) viel kürzer als die restliche Lebenszeit ist. Eine Person, die beispielsweise 50 Jahre alt ist und noch 15 Jahre arbeitet kann noch 40 Jahre leben. Dies bedeutet, dass eine Gehaltserhöhung das Gehalt für 15 Jahre erhöht, eine Steigerung des Konsums aber für 40 Jahre zu bezahlen ist.
Wenn in dieser Konstellation 50% von einer Gehaltserhöhung in die Konsumsteigerung gesteckt werden, so sinkt damit das Vermögen in einer kompletten Betrachtung, weil eben die Ausgaben für den Konsum absolut betrachtet stärker steigen als der Wert der Arbeitskraft. Dies ist auch die Erklärung dafür, dass Gutverdiener ein höheres Risiko bei der Rentenlücke haben, obwohl ihr Vermögen stärker steigt.
Eine negative Veränderung der Vermögensbilanz muss kein Problem sein, solange das Vermögen inkl. Arbeitskraft und Konsumausgaben noch positiv ist. Dies bedeutet, dass sämtliche geplanten Ausgaben bis zum Lebensende bezahlt werden können. Sollte es jedoch negativ sein, dann wird Dir irgendwann das Geld ausgehen. Dies wird umso früher geschehen, je größer der negative Betrag ist.
Ich kann Dir daher nur empfehlen eine Vermögensbilanz zu erstellen und die Entwicklung des Vermögens zu beobachten. Dies gilt für alle Arten der Vermögensbilanz, die klassische, die des harten Vermögens, die der finanziellen Freiheit, die vollständige und die des Potenzials. Ebenso für das Gesamtvermögen sowie die Brutto- und Netto-Darstellung. Jede Darstellung hat Ihre Berechtigung, weshalb Du schneller und besser wirtschaftlich sinnvolles Verhalten nicht lernen kannst! Da es an dieser Stelle zu weit führen würde verweise ich zur ausführlicheren Erklärung auf mein Buch „Das Geheimnis der Millionäre“.