Das dumme an Blasen ist, dass sie nur im Nachhinein gut zu erkennen sind. Wer beispielsweise Anfang Februar 1997 jeweils 10.000 DM in Microsoft und Intel investiert hatte, der konnte sein Geld bereits nach fast 2 Jahren verdoppeln, Ende 1998. Von da aus gab es aber fast noch eine Verdopplung bis Ende März 2000, in nur ungefähr 15 Monaten. Das war aber auch wirklich nur ein Tag, knapp einen Monat später gab es schon einen Rückgang in Höhe von rund 35%.
Es ging zwar noch mal ein wenig hoch, aber gut ein halbes Jahr nach dem Hoch betrug der Rückgang 50%. Wer die anschließende Erholung wieder nicht genutzt hat, für den ging es im Anschluss erneut tiefer, vom Hoch gerechnet rund 65%. Wer auf diesem Niveau immer noch nicht verkauft hat, der hat nach dem 1. Quartal 2002 keinen Kurs mehr über 50% des Hochs gesehen.
Damit ergibt sich, dass Du vor Ende 1998 eingestiegen sein solltest, ansonsten musstest Du schnell nach dem Hoch verkaufen. In dem Bewusstsein, dass jeder Rückschlag auf dem Weg nach oben als Kaufgelegenheit angesehen wurde, eine schwere Entscheidung. Zumal Du auch nicht zu früh verkaufen hättest sollen, weil Dir dann die wesentlichen letzten Kurssteigerungen gefehlt haben. Aber wie unwahrscheinlich aus immer, zu jedem Kurs kam Handel zustande, selbst am äußersten hoch für vielleicht nur wenige Aktien, gab es immer einen Käufer und einen Verkäufer, im Nachhinein lag einer richtig und einer falsch.
Kleiner Nachtrag, Microsoft und Intel waren keine kleinen Technologie-Werte mit extremen Kursentwicklungen, da gab es am neuen Markt andere. Es muss auch nicht sein, dass es jetzt mit Facebook, Amazon, Apple, Microsoft, Netflix oder Google (Alphabet) ebenso läuft, aber die Möglichkeit besteht. Insofern lohnt sich immer ein Blick in die Vergangenheit, mindestens um den Gefühlen Angst und Gier die gleichen Chancen zu geben.