Wieder einmal ein Quartal, welche die mögliche Volatilität am Aktienmarkt verdeutlicht. Mit einem Tief bei den Schlusskursen von 8.572 Punkten und einem Hoch von 10.087 Punkten liegen dazwischen von oben gerechnet 15,0% und von unten gerechnet sogar 17,7%, bei meinem Anlagewert eine Schwankung von ungefähr 5.600 €. Der Schlusskurs von 9.806 Punkten mit einem leichten Zuwachs von 3,50% ließe auch anderes vermuten.
Wer es also mit Kostolany hält und einfach eine gewisse Zeit nicht hinschaut, kann sich in der Regel viele Nerven sparen. In einigen Fällen erlebt er jedoch positive und negative Überraschungen, manchmal einfach nur, weil zum falschen Zeitpunkt ein Blick gewagt wird. Die Kernkompetenz beim Investieren in Aktien ist daher immer noch die Auswahl der Werte, wobei hier eine gute Diversifikation über Indizes helfen kann. Dadurch wird natürlich die Beste Investition nicht mehr möglich sein, die schlechteste jedoch auch nicht, sondern eben ein Schnitt.
Was den Einstiegs- oder Ausstiegszeitpunkt betrifft gibt es sicherlich auch die Möglichkeit für perfektes Timing. Dies führt dazu, dass es angeblich sehr viele Leute genau wissen, angefangen bei Fondsmanagern und Journalisten. Die Vergangenheit zeigt, dass beide Gruppen zu gleichen Teilen richtig und falsch lagen, so dass ein blindes Folgen nicht die Weisheit sein kann. Warren Buffet dagegen kommuniziert sogar seine Investments mit gewisser Verzögerung und jeder könnte ihm folgen. Auf lange Sicht lag er bei sehr vielen sehr richtig, wenn auch nicht immer sofort. Aber zu seiner Ausstiegsstrategie sagt er, er verkauft einfach nicht. Hätte er mit seinen Einzelwerten den Markt geschlagen? Wohl eher nicht.
Jetzt ging es wieder nach ob und zwar ziemlich genau den Weg, den es im Vorquartal nach unten ging. Soll ich etwas unternehmen? Wieder ging es über die 10.000 Punkte und zurück, vielleicht sammeln der DAX nur Kraft. Sicherlich gibt es keinen Grund, warum 10.000 Punkte eine Grenze sein sollten, in welche Richtung auch immer. Aber wenn nur genügend Leute sagen, bei 10.000 Punkten verkaufe ich, dann tritt eben doch ein bestimmtes Phänomen auf.
So sieht es an dieser Stelle aus, warum sollte der DAX sonst so lange in einem kleinen Bereich pendeln? Also wird er irgendwann stark nach unten abschmieren oder wie eine Kerze nach ober schießen. Für letzteres sollte ich jetzt richtig investieren, aber ich werde mich zurückhalten. Denn ich schätze die Chance 50:50 ein. Daher betrachte ich nicht die Opportunitätskosten für meine liquiden Mittel, sondern die hoffe auf eine gute Zukunft für meine angelegten Mittel.
- Kursrückgänge sind ein guter Zeitpunkt für den Einstieg!
- Die Chartanalyse schaut in den Rückspiegel!
- Was kann von Warren Buffett gelernt werden?
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Oder das Buch komplett anschauen!