Ein tolles Buch, von einem der reichsten Self-Made-Unternehmen in Großbritannien, in dem er mit vielen Beispielen aus seinem Leben darstellt, wie es aus seiner Sicht möglich ist, reich zu werden. Seine Worte sind klar und an Deutlichkeit nicht zu steigern, selbst wenn es ein durchaus langes Buch ist. An der Stelle möchte ich noch darauf hinweisen, dass es nur in Englisch verfügbar ist, was es bei der gelegentlich enthaltenen Poesie etwas schwieriger macht.
Interessant ist bereits das Vorwort, bei dem sich der Autor der Frage widmet, wie viel Geld eigentlich reich ist. Ich hatte hier für mich immer die Vorstellung, nicht mehr arbeiten zu müssen, also gewissermaßen ein Vielfaches meines monatlichen Bedarfs als Ziel für Reichtum. Aus der Sicht des vielfachen Multimillionärs Dennis jedoch trifft dies erst auf ein absolutes Vermögen von 15-40 Mio. € zu. Legt man das Geld zugrunde, welches für das restliche Leben benötigt wird, so ließe ein solches Vermögen monatliche Ausgabe von ungefähr 50.000 € zu.
Mir gefällt seine deutliche Positionierung zur Unabhängigkeit von Glück und Reichtum sowie die Auseinandersetzung mit den Gründen, das eine oder andere überhaupt anzustreben. Er beleuchtet dies unter philosophischen Gesichtspunkten und spricht sogar selbst an, dass es für andere leicht sei, dies mit dem Gedanken abzutun, es erst einmal selbst probieren zu wollen. Aber das notwendige Verlangen danach verlangt einem auf dem Weg dorthin eben so viel ab, dass es das Ziel wirklich wert sein muss.
Danach wendet sich Dennis dem Start zu, also dem Beginn des Versuchs reich zu werden. Aus seiner Sicht ist die Furcht vor dem Scheitern zu überwinden und es darf eben unter keinen Umständen aufgegeben werden, egal wie groß die Schwierigkeiten auch werden mögen. Er schildert auch anschaulich, was das für ihn bedeutet hat. Ebenso wichtig finde ich seine Überlegung dazu, dass es nicht die Idee sondern die Ausführung derselben ist, welche über den Reichtum entscheidet.
Die Alterative beschreibt er ziemlich deutlich als Lohnsklaverei. Das mag sich zwar in der Wortwahl deutlich anhören, trifft aber dennoch den Nagel auf den Kopf. Denn unabhängig von der Höhe des Einkommens aus unselbständiger Arbeit ist man dennoch den Weisungen untergeordnet und zeitlich nicht frei. Interessanterweise steigt meistens die zeitliche Belastung mit dem Einkommen ebenfalls an und führt daher keinesfalls zu einer geringeren Abhängigkeit. Wie groß ist also tatsächlich der Unterschied zwischen den Sklaven von früher und den Angestellten von heute, abgesehen von der körperlichen Unversehrtheit.
Die Beschwerde ist jedoch nicht an den Arbeitgeber zu richten, der die Angestellten ausbeuten würde, sondern vielmehr an die Angestellten selbst, weil diese sich eben für diesen bequemen Weg entschieden haben. Sie begeben sich selbst in eine Falle und übergeben damit die Kontrolle über ihr finanzielles Leben. Wenn sie etwas schaffen, dann für jemand anderen und keinen Besitz für sich selbst.
Es ist daher eben nicht das Glück, welches den Unterschied ausmacht. Es ist der Weg und der Besitz von etwas, was zu dem auch unbedingt zu verteidigen ist. Von Anteilen sollte sich an letzter Stelle getrennt werden und wenn überhaupt nur nach zähen Verhandlungen. Es gilt den Focus zu bewahren und sich nicht abbringen zu lassen von seinem Weg. Nur auf diesem Weg schafft man es ins Endspiel, in dem es darum geht, sein erworbenes Vermögen zusammenzuhalten.
Gerade für diejenigen, welche sich noch nicht absolut im Klaren über ihre persönlichen Ziele in finanzieller Hinsicht sind, ist dieses Buch eine lohnende Lektüre. Denn es ist aus einer Sicht geschildert, welche nicht nur aus eigener Erfahrung keinen Zweifel daran lässt, dass jeder reich werden kann, sondern darüber hinaus wertvolle Einblicke in die Denkweise und die Einstellung reicher Menschen gibt. Was lohnt sich und welchen Messungen kann überhaupt nur Glauben geschenkt werden, eine unterhaltsame Lektüre, die Dich auf jeden Fall weiter bringt.