Es ist ohne Frage überlegen, mittels Aktien zu sparen und ein Vermögen aufzubauen. Allerdings sieht die Sache anders aus, wenn es um die Entnahme in der Rentenphase geht. Fallende Kurse und weitere Entnahmen können dann schnell dazu führen, dass das Vermögen zu schnell schmilzt und viel früher zu Ende ist, als das Leben. Es gilt also lediglich, eine Mischung aus Kontinuität und Anpassung zu finden. Die Auszahlungen müssen zum einen konstant mit der Inflation wachsen und zum anderen auf die Aktienkurse reagieren, damit das Vermögen nicht übermäßig belastet wird.
Andererseits ist es keine Lösung zu konservativ zu planen, so dass am Ende des Lebens noch unglaublich viel Vermögen übrig ist. Auf Aktien während der langen Phase des Verzehrs zu verzichten ist jedoch nicht nur bei den aktuellen Zinsen ebenfalls keine Lösung, zumal die Rentenphase aufgrund der steigenden Lebenserwartung ebenfalls kontinuierlich steigt. Wenn also selbst direkt nach dem Eintritt in die Rente noch durchschnittlich über 20 Jahre Anlagedauer für die letzten Auszahlungen verbleiben, dann ist dies für eine Anlage in Aktien ausreichend. Ein Anleger, der zusätzlich den Ansparvorgang mit Aktien gestaltet, hat noch längere Zeiträume zur Verfügung. Beginnt er beispielsweise 30 Jahre vor Renteneintritt mit dem Sparen, so liegt die Spannweite der Anlagedauer zwischen 30 Jahren für die ersten Käufe und 20 Jahren für die letzten, die durchschnittliche Anlagedauer beträgt damit sogar 25 Jahre.
In der Grafik ist daher sowohl ein Aktienindex in der Entwicklung zu sehen als auch ein gewichteter Durchschnitt. Dieser fließt in die Höhe der Auszahlung ein, welche ebenfalls eingezeichnet ist. Die letzte Linie ist das Vermögen, welches über die Zeit abnimmt und im 21. Jahr komplett verbraucht wäre. Die 180.000 € hätten also für 21 jährliche Zahlungen von 8.700 € bis gut 12.600 € gereicht, in Summe leicht über 230.000 €.