Die wenigsten Anleger machen sich wirklich Gedanken über ihre Vermögen Vermögensaufteilung, obwohl dieser der größte Anteil am Anlageerfolg zukommt. Wer allerdings keine Vermögensaufteilung festlegt und entsprechend einhält, der setzt sich einem unnötigen Risiko aus und verschenkt sogar Chancen.
Wer eine Vermögensaufteilung hat, aber keine Balancierung vornimmt, um entstehende Abweichungen zu korrigieren, der setzt auf Timing (passiv). Denn die Anlageklassen, welche im Wert steigen, erhalten mit jedem Anstieg ein höheres Gewicht, einhergehend mit einem höheren Anteil als geplant. Dies ist insbesondere in langen Boom-Phasen zu beobachten, wenn Vermögenspreise also lange gestiegen sind und keine oder zu wenig Verkäufe vorgenommen werden.
Dabei wird ein Anleger, der jedoch zu gewissen Zeitpunkten zur geplanten Verteilung zurückkehrt, sogar mit einer höheren Rendite belohnt. Dies ist in der Grafik abgebildet, wobei der positive Effekt im gewählten Beispiel jedoch nur 0,5% beträgt. Dennoch wird dieser Vorteil bei moderaten Bewegungen von nur jeweils 10% über 7 Perioden erzielt, und es gibt öfter Korrekturen von 20% oder mehr an den Börsen.
Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, eine Vermögensaufteilung nicht nur sorgsam festzulegen, sondern darüber hinaus unbedingt einzuhalten. Die langfristige Rendite wird über Bullen- und Bären-Zyklen davon profitieren. Ich verstehe, dass es ein Gefühl der entgangenen Gewinne auslösen kann, in Phasen steigender Kurse nicht zu 100% investiert zu sein. Im Gegenzug bedeutet es jedoch auch in Zeiten fallender Kurse nicht zu 100% investiert zu sein. Gleichzeitig wird automatisch dafür gesorgt, dass tief gekauft und hoch verkauft wird, was eben die Rendite steigert. Ob die Opportunitätskosten dadurch höher sind als die Vorteile des Ausgleichens aufgrund der Vermögensaufteilung kommt auf den Einzelfall an, die Volatilität und damit das Risiko sinken jedoch auf jeden Fall.