Bei Sparplänen wir in der Regel nicht darüber nachgedacht, welcher Wirkung die Rate hat. Dabei spielt es eine große Rolle, ist doch der Vorteil eines Sparplans der Effekt auf die Durchschnittskosten. Dieser besagt, dass sich mit einem Sparplan in der Regel insgesamt günstigere Kaufkurse erzielen lassen, weil eben bei tieferen Kursen mehr Anteile gekauft werden, als bei hohen.
Das Gegenteil wäre der Fall, würde jedes Mal eine Aktie oder ein Anteil gekauft. Mit steigenden Kursen wäre der Kauf teurer und entsprechend der gemittelte Kurs höher als bei einem konstanten Betrag. Dann könnte es doch eine gute Strategie sein, bei einem Kursrückgang die Rate zu steigern, beispielsweise ab 5%. In der Tat zeigt die Statistik, dass dies über einen Zeitraum von jeweils 10 Jahren mit über 90% erfolgreicher gegenüber einem klassischen Sparplan gewesen wäre. Die jährliche Rendite wäre also höher gewesen!
Insofern wird wieder einmal deutlich, dass Timing möglich ist. Aber selbst bei der intelligentesten Strategie gibt es Zeiträume, in denen es trotzdem schlechter läuft, siehe die 9,9%. Schlauer geht es eben nur für die Vergangenheit, die Zukunft ist Glücksspiel!
Außerdem ist zu berücksichtigen, dass höhere Sparraten im Vorteil sind, weil im Durchschnitt mehr Geld investiert ist. Richtig wäre somit höchstens eine antizyklische Strategie, bei der zusätzlich bei steigenden Kursen die Sparrate gesenkt wird.
Dennoch wird in den meisten Fällen die Sparraten rein nach den vorhandenen Mitteln festgelegt. Dies ist auch nicht falsch, wenn zumindest nicht einfach 100% dieser Mittel investiert werden, sondern der Durchschnitt der Sparrate ungefähr der Hälfte dieser Mittel entspricht. Dann kann die Sparrate je nach Kursen halbiert oder verdoppelt werden, mit den erwünscht positiven Effekten auf das Ergebnis. Dennoch muss vermutlich bei besonders niedrigen Kursen oder größeren Kursrückgängen zusätzlich nachgekauft werden, um nicht zu lange zu große Mittel ungenutzt zu parken, wodurch zu hohe Opportunitätskosten anfallen.