Die Grafik macht deutlich, dass Berkshire den S&P 500 über den Anlagezeitraum seit 1965 deutlich geschlagen hat. Mit dem Antritt von Warren Buffett wäre es also ganz sicher eine hervorragende Wahl gewesen, eine Einzelinvestition in diese Aktien der Diversifikation über den gesamten Index vorzuziehen. Daraus ergibt sich einmal mehr, dass Diversifikation kein Selbstzweck an sich ist, sondern die Rendite nach wie vor das Maß aller Dinge bleibt. Aus meiner Sicht hat er seinen Ruf zurecht.
Allerdings ist heute nicht mehr 1965. Ein Einstig 1979 hätte immer noch fast eine doppelt so hohe Rendite gebracht (21,3% vs. 11,7%), 1991 wäre dieser Vorsprung jedoch bereits auf ungefähr 50% geschrumpft (14,8% vs. 9,9%). Die kumulierte Rendite von 2003 bis heute ist ungefähr gleich (9,0% vs. 9,1%), indes bestätigt sich immer mehr seine eigene Prognose, dass zum einen die Renditen der Vergangenheit nicht mehr zu erzielen sind und zum anderen der S&P nach Steuern bereits ein ambitioniertes Ziel ist.
Aber selbst die gleiche Rendite bedeutet trotzdem nicht, dass bei Papiere anschließend identisch sein. Denn es kommt darauf an, wie diese Rendite erzielt wird. Berkshire strebt an, den Index in einem 5-Jahres-Zeitraum zu schlagen, nicht unbedingt in jedem Jahr. Zusätzlich geht es Berkshire wie jedem Fonds, dass sie bei stetig steigenden Kursen im Nachteil ist, weil immer eine gewisse Quote Bargeld nahezu unverzinst vorgehalten wird. Dies wandelt sich nur in fallenden Märkten in einen Vorteil um.
Als Fazit lässt sich feststellen, dass über 20% im Durchschnitt nicht mehr zu erwarten ist. Dennoch könnte die Zukunft im Vergleich wieder besser aussehen, wenn die Märkte zwischenzeitlich fallen. Denn die Performance hinkt in steigenden Märkten immer hinterher und die hohe Cash-Quote ist eine gute Versicherung. In Zeiten der Überbewertung kann nur verkauft werden, was vorhanden ist, in Zeiten der Unterbewertung jedoch alles gekauft.