Das Schöne an der Kapitalanlage ist, dass es wirklich passives Einkommen ermöglicht. Ob die Wertpapiere im Besitz einfach mehr Wert sind (bevorzugt) oder Dividenden auf dem Konto eingetroffen sind (liquiditätserhöhend, jedoch steuerlich nachteilig), es sollte mehr sein als eingezahlt wurde. Ansonsten macht Sparen auch keinen Sinn, weil es schließlich Verzicht ist.
Insofern lohnt es sich, den Sparanteil des eigenen Vermögens zu betrachten. Also welcher Anteil des Vermögens durch Sparen erzielt wurde und dazugehörig, welcher durch Erträge. Für lange zurückliegende Sparraten sind die Erträge in der Regel höher, weshalb jüngere Sparraten den Anteil senken. Steigt das Einkommen und Du erhöhst in diesem Zusammenhang Deine Sparraten hat dies genau den beschriebenen nachteiligen den Effekt. Ein Sparanteil von 50% sagt aus, dass Du doppelt so viel konsumieren kannst, wie Du gespart hast, wobei die Inflation noch nicht mit einbezogen ist.
In der Grafik ist ein Beispiel für die Entwicklung eines Sparanteils und eines Vermögenswachstums, mit einer Vermögensrendite über 10%. Es ist zu sehen, wie der Sparanteil bei den sinkenden Aktienkursen nach der Jahrtausendwende und in der Finanzkrise anstiegt. Aufgrund des geringeren Vermögens konnte die Sparraten in ersterem Fall einen Vermögensrückgang noch verhindern, anschließend nicht mehr. Mit dem Anstieg der Vermögenspreise nach der Finanzkrise aufgrund der 0% Zins-Politik der Notenbanken sank der Anteil entsprechend.
Zuletzt nahm das Vermögen bei gleichzeitig leicht sinkendem Sparanteil zu, was dennoch für höhere Sparraten spricht, weil der Sparanteil ansonsten noch schnelle hätte sinken müssen. Erst in der Zeit der Prognose, also ab dem Bruch im Jahr 2018, ab der nicht mehr gespart werden soll, sinkt der Sparanteil endlich unter 20%. Es kann also gut 5-mal mehr konsumiert werden, als vorher verzichtet wurde (mit Inflation nur rund 3-mal).