Während es bei Einmalanlagen zumindest auf kurze Sicht auf den Einstiegszeitpunkt ankommt, kommt diesem bei Sparplänen eine deutlich geringere Bedeutung zu. Es ist aber erst nach einer längeren Zeit zu beurteilen, ob ein guter oder schlechter Zeitpunkt vorlag. Du kannst also unter Umständen während Deines Sparplans für lange Zeit nicht beurteilen, wie gut der Zeitpunkt war. Zusätzlich bleibt das Problem des Ausstiegszeitpunktes ebenso noch bestehen.
Inder Grafik werden nun Renditen von Sparplänen auf verschiedene Indizes bei verschiedenen Anlagedauern dargestellt. Aus einer jährlichen Rendite des DAX von ungefähr 5% über den maximalen Zeitraum von 18,5 Jahren ergibt sich eine Sparplan-Rendite von über 7%. Für die Zeitpunkte nach den Krisen sogar deutlich über 10% und ganz kurzfristig sogar von circa 15%. Aber das kann täuschen, weil die Rendite eines Sparplans eben nur vom Verkaufskurs abhängt und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung sind die Kurse eben in der Nähe eines Allzeit-Hochs. Sinkt nur dieser letzte Kurs um 20%, dann sinkt die Rendite nach 1,5 Jahren um knapp 13%-Punkte, also von 15% auf 2%. Bei 7,5 Jahren immer noch um fast 2,5%-Punkte und bei 18,5 Jahren um rund 1%-Punkt.
Wenigstens lag die Rendite eines Sparplans auf den DAX für jeden Zeitraum über der des MSCI World, wie in der Grafik zu sehen ist. Denn beim MSCI World war die Rendite rund um die zwei Krisen zwar ebenfalls gut und in der Spitze ungefähr 10%, aber gerade für lange und kurze Zeiträume nicht berauschend. Als Fazit lässt sich festhalten, dass sich das DAX in der Vergangenheit nicht hinter dem MSCI World verstecken musste und dass die Renditen in der Zukunft für Sparpläne niedriger ausfallen könnten, weil die Kurse aktuell eben in der Nähe der Allzeit-Hochs notieren.
(Zuletzt möchte ich nur noch darauf hinweisen, dass die Berechnung der Renditen anhand des Index-Standes erfolgt ist, also ohne Kosten und damit die realisierte Rendite tiefer läge.)