Die Kurse an der Börse bewegen sich hoch und runter, an manchen Tagen stärker und an anderen schwächer. Statt Tagen können auch längere Zeiträume betrachtet werden, beispielsweise Wochen oder Monate, dann können die Ausschläge nach oben oder unten noch größer sein.
Wichtig ist aber nun zu wissen, dass ein Rückgang um beispielsweise 10% nicht durch eine anschließende Steigerung in gleicher Höhe ausgeglichen wird. Der Kurs würde von 100 € zunächst auf 90 € fallen, anschließend aber nur auf 99 € steigen. Es fehlt 1 € oder 1%.
In der Grafik ist nun dargestellt, wie viel fehlt, wenn die Kurse um einen gewissen Prozentwert gefallen sind. Bei 50% Rückgang und folgendem Anstieg um 50% fehlen eben noch 25%, bis das Ausgangsniveau wieder erreicht wird.
Wozu Du das brauchst? Ganz einfach, jeden Rückgang auszugleichen ist schwer, weshalb die wichtigste Regel ist, erst gar kein Geld zu verlieren. Dann musst Du auch nichts wieder aufholen. Allerdings bedingt dies eben doch, ab und an auf ein wenig Rendite zu verzichten, wenn sich das Geld nicht mehr geeignet investieren lässt.
Spannend wird es nun, wenn dies wiederholt vorkommt. Fällt der Kurs beispielsweise zweimal hintereinander um 10%, so ist der erste Rückgang absolut größer als der zweite. Im Beispiel der 100 € fällt der Kurs zunächst auf 90 €, anschließend jedoch nur noch auf 81 €. Steigt er nun allerdings zweimal hintereinander um 10%, so erhält sich ein Zwischenstand von 89,10 € und ein Endstand von 98,01 €, so dass knapp 2% verloren gegangen sind.
In der Praxis ist dies nicht so offensichtlich, weil Rückgänge und Anstiege höchst selten direkt hintereinander mit exakt den gleichen Beträgen vorkommen. Es ist aber besondere Vorsicht geboten, wenn Produkte auf solchen Kursveränderungen basieren, beispielsweise Short-Index-Fonds. Wenn der Investor nicht aufpasst, kann eine Fülle solcher Bewegungen schleichend den Wert immer mehr reduzieren, obwohl sich der Basiswert kaum bewegt.