Ich erlebe es immer wieder, dass die Auswirkungen der Kosten auf das Ergebnis der Geldanlage unterschätzt werden. Wird beispielsweise eine Gebühr auf den Sparplankauf von nur 1,50% erhoben, so erscheint dies auf den ersten Blick wenig. Mit Berücksichtigung der entgangenen Wertentwicklung wären es jedoch bereits nach 5 Jahren 1,70% oder nach 10 Jahren 1,91%. Nach 20 Jahren wären 2,38%, nach 30 fast 3% und nach 50 Jahren sogar über 4% (dunkle Linie).
Die Alternative ist auf einen kostenlosen Sparplan zu wechseln, selbst wenn dafür eine höhere jährliche Gebühr anfällt. In der Grafik ist eine 0,07% höhere Gebühr dargestellt (mittlere Farbe), die bei Kosten von 0,38% nach 5 Jahren startet und auf knapp 5% nach 50 Jahren steigt. Der Vorteil kippt also nach ungefähr 35 Jahren.
Doch das ist egal, weil Du sogar nach 5 Jahren eine Umschichtung vornehmen kannst. Bei einer Online-Bank mit 0,55% Gebühren für Verkauf und erneuten Kauf entspräche dies bei einem monatlichen Betrag von 100 € einem Vorteil von knapp 160 € nach 10 Jahren, nach 25 Jahren sogar fast 470 € (helle Linie). Das wäre noch nicht einmal zusätzliche Arbeit, weil Du mindestens jährlich Dein Depot wieder auf die ursprüngliche Vermögensaufteilung ausgleichen solltest. Das gibt extra Rendite und reduziert die Kosten nochmals!
Als Fazit möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass Kosten eine sehr wichtige Komponente beim Vermögensaufbau darstellen. Es lohnt sich immer, deren Auswirkung auf das Ergebnis genau zu prüfen und durch eine geeignete Auswahl der Bank oder des Produktes zu optimieren. Jeder mag es anders sehen, aber ich würde auf jeden Fall die Bank wechseln, wenn ich dadurch den Ausgabeaufschlag von 1,5% auf 0% reduzieren könnte. Ob eine Umschichtung lohnt kommt dann eventuell auf den angelegten Betrag oder die Persönlichkeit des Anlegers an, denn bei 100.000 € entsprechen 0,07% einer knapp 80% höheren Gebühr oder absoluten 70 €.